Berlin (epd). Die Städte fordern schnelle Antworten von Bund und Ländern, wie sie Bürgerinnen und Bürgern angesichts der sprunghaft steigenden Energiepreise helfen wollen. Der Präsident des Deutschen Städtetages, Markus Lewe, kritisierte am Dienstag in Berlin, die Ampel-Koalition diskutiere immer neue Entlastungen, statt sich zu einigen. Die Menschen bräuchten jetzt Antworten, sonst wachse die Unruhe und die Energiekrise drohe zu einer Zerreißprobe für den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu werden.
Lewe, der Oberbürgermeister im westfälischen Münster ist, betonte, es gebe in den Kommunen eine große Bereitschaft, das Einsparziel von 20 Prozent des Gasverbrauchs zu erreichen. „In allen Bereichen müssen wir jetzt sparen und Energieschleudern ausmachen“, sagte er: „Nur dann kommen wir gut durch den nächsten Winter.“ Die Städte wollten zudem alles tun, damit Schulen und Kitas selbst bei einer Gas-Mangellage nicht schließen müssten.
Der Städtetags-Präsident forderte von Bund und Ländern einen Rettungsschirm für die Stadtwerke. Sie seien nicht nur entscheidend beim Energiesparen, sondern für die Versorgung der Bevölkerung insgesamt: „Wenn Stadtwerke in eine existenzielle Schieflage geraten, dann drohen alle Leistungen der Daseinsvorsorge in den Städten abzurutschen, wie Wasser, Abwasser, Müllentsorgung und der öffentliche Personennahverkehr. Hier müssen Bund und Länder ein Sicherungsnetz spannen“, forderte Lewe.