München, Stuttgart (epd). Mit einer Wasserstoffallianz wollen sich Bayern und Baden-Württemberg stärker vernetzen. Man plane Vorreiter bei der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie auf nationaler und internationaler Ebene zu sein, heißt es in einer Mitteilung vom Montag nach einer gemeinsamen Pressekonferenz. Die Ministerpräsidenten beider Länder betonten die Bedeutung von grünem Wasserstoff als Energieträger der Zukunft.
Für die Zukunft der Energieversorgung brauche es „enge länderübergreifende Partnerschaften“, sagte Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU). Die Versorgung des Südens mit Wasserstoff und Gas sei für ganz Deutschland „von entscheidender Bedeutung“: Würden „Deutschlands wichtigste Industrieregionen“ abgehängt, stehe die Zukunft des Landes als Ganzes auf dem Spiel, betonte der Politiker.
Die Zeit dränge, damit nach der Gasmangel-Lage künftig kein Wasserstoffmangel komme, sagte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Deshalb bündelten Baden-Württemberg und Bayern nun ihre Kräfte, um sich als Technologiestandorte für Wasserstoff und Brennstoffzellen zu stärken.
Mit der Allianz sollen unter anderem gemeinsame Projekte im Bereich Produkt- und Fertigungstechnologien für Elektrolyseur-Komponenten vorangebracht sowie der Auf- und Ausbau von Industriekooperationen und eine vertiefte Zusammenarbeit in der Planung eines überregionalen Wasserstofftankstellennetzes geprüft werden. Auch strebten die Länder eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2B) und der Wasserstoffplattform H2BW in Baden-Württemberg an.
Beide Ministerpräsidenten forderten den schnellen Aufbau eines nationalen und europäischen Wasserstoffnetzes sowie einen raschen Anschluss von Baden-Württemberg und Bayern bis spätestens 2030. Dabei sollten auch direkte Leitungskapazitäten etwa aus Italien in die Planung aufgenommen werden, hieß es.