Berlin (epd). Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat an das Schicksal verschwundener Menschen und deren Familien erinnert. „Jede einzelne vermisste Person bedeutet zugleich verzweifelte Angehörige, die auf eine erlösende Nachricht hoffen“, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt am Montag in Berlin. Insgesamt habe der Suchdienst des Hilfswerks im vergangenen Jahr rund 1.730 internationale Anfragen bearbeitet, sagte sie mit Blick auf den Tag der Vermissten am 30. August.
Die meisten Vermissten kämen aus Afghanistan, Syrien, Somalia und dem Irak, sagte Hasselfeldt. Im laufenden Jahr hätten das Hilfswerk bisher etwa 700 Anfragen erreicht. Neu hinzugekommen seien dabei Suchanfragen nach Menschen aus der Ukraine. Nach Angaben des DRK gab es bis Ende Juli 186 entsprechende Anfragen. Vermisst würden sowohl Zivilisten als auch Militärangehörige, darunter auch Kriegsgefangene.
Das Hilfswerk erinnerte auch an die Tausenden seit ihrer Flucht nach Europa vermissten Menschen. Wie das DRK unter Berufung auf Zahlen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mitteilte, sind im Jahr 2021 fast 3.300 Menschen auf dem Weg nach Europa verschwunden.
Auch die Klärung der Schicksale von Wehrmachtsangehörigen sowie Zivilistinnen und Zivilisten, die seit dem Zweiten Weltkrieg vermisst werden, gehört zu den Aufgaben des DRK-Suchdienstes. Im vorigen Jahr gingen hierzu nach eigenen Angaben 13.640 Anfragen ein, etwas mehr als 2020. Die Anfragen kamen demnach überwiegend aus Deutschland, aber auch aus Russland, Österreich, Polen, Norwegen und Australien.