Gasmangel: Bundesnetzagentur erwartet kalte Saunen

Gasmangel: Bundesnetzagentur erwartet kalte Saunen

Osnabrück (epd). Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller erwartet im kommenden Winter kalte Saunen und Einschränkungen bei Wellness-Einrichtungen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Gasverbrauch im Freizeitbereich während des Winters angesichts der extrem hohen Energiepreise einfach weitergeht“, sagte Müller der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag). „In jedem Fall wäre das in einer Gasmangellage grob unsolidarisch.“

Ein Gasmangel hätte dramatische Folgen für Arbeitsplätze, Betriebe und Produktion, betonte Müller. Diese Dramatik sei aber noch längst nicht bei allen angekommen. „Es wird zwar viel über die hohen Preise diskutiert, aber manche denken offenbar, das Ganze habe nichts mit ihnen zu tun.“

Müller befürchtet, dass nach einer Wartung der Pipeline „Nord Stream 1“ zum 31. August noch weniger Gas aus Russland geliefert werde. Wenn Russlands Präsident Wladimir Putin den Gashahn noch weiter zudrehe, müssten entweder mehr als 20 Prozent eingespart oder noch mehr Gas von anderen Ländern aufgetrieben werden. Die Lage sei auch deshalb schwierig, weil ein Viertel der Speicher, darunter die größten wie in Rehden in Niedersachsen, trotz guter Fortschritte, noch weit von den vorgeschriebenen Füllständen entfernt seien.