Frankfurt a.M. (epd). Die „Ocean Viking“ hat bei mehreren Einsätzen Dutzende weitere Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer gerettet. Nach Angaben der Organisation „SOS Méditerranée“, die das Schiff betreibt, nahm die Besatzung bei drei Rettungsaktionen am Donnerstag 171 Menschen an Bord. Viele der Überlebenden seien dehydriert und erschöpft, teilte die Organisation in der Nacht zum Freitag auf Twitter mit.
Den Angaben zufolge wurden zunächst zwölf Schutzsuchende in internationalen Gewässern vor Libyen von einem in Seenot geratenen Schlauchboot gerettet. Im Laufe des Tages seien dann 159 weitere Menschen von zwei überfüllten und instabilen Holzbooten evakuiert worden. Insgesamt seien nun 212 Überlebende an Bord. In der Nacht zum Donnerstag hatte die Crew des Schiffs bereits 41 Flüchtlinge und Migranten gerettet.
Immer wieder wagen Schutzsuchende vor allem aus afrikanischen Ländern aus Libyen die gefährliche Überfahrt nach Europa. In dem politischen instabilen Land drohen ihnen in Haftlagern Folter und andere Menschenrechtsverletzungen. Es gibt auf dem Mittelmeer keine staatliche organisierte Rettungsmission, lediglich die Schiffe von Hilfsorganisationen halten Ausschau nach in Not geratenen Flüchtlingen und Migrantinnen.
Zuletzt hatte die von „Ärzte ohne Grenzen“ unterhaltene „Geo Barents“ 106 im Mittelmeer gerettete Flüchtlinge in Italien an Land gebracht. Die „Open Arms Uno“ der gleichnamigen spanischen Organisation wartete derweil am Freitagvormittag weiter mit etwa 100 Geretteten an Bord auf die Zuweisung eines Hafens.
Das Mittelmeer zählt zu den wichtigsten und zugleich gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Seit Beginn des Jahres sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 1.161 Menschen bei der Überfahrt gestorben oder gelten als vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.