Steinmeier erinnert an rassistische Ausschreitungen in Rostock

Steinmeier erinnert an rassistische Ausschreitungen in Rostock

Rostock (epd). Bei einer Gedenkfeier in Rostock erinnern Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstag an die rassistischen Ausschreitungen im Stadtteil Lichtenhagen vor 30 Jahren. Steinmeier werde bei einer Gedenkstunde im Rathaus eine Rede halten, teilte das Bundespräsidialamt in Berlin mit. Zuvor will er am sogenannten Sonnenblumenhaus in Lichtenhagen Blumen niederlegen und im dortigen Stadtteil- und Begegnungszentrum mit Menschen ins Gespräch kommen. Auch ein Besuch des buddhistisch-vietnamesischen Tempels in Rostock ist geplant.

Die Gedenkfeier ist Teil einer Veranstaltungsreihe, mit der die Stadt an die Ausschreitungen vor 30 Jahren erinnert. Das Bündnis „Gedenken an das Pogrom. Lichtenhagen 1992“ hat zudem für Samstag zu einer Demonstration aufgerufen, zu der bis zu 5.000 Menschen erwartet werden.

Vom 22. bis zum 26. August 1992 gab es im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen schwere rassistisch und fremdenfeindlich motivierte Ausschreitungen. Hunderte Jugendliche und Erwachsene belagerten die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber im Sonnenblumenhaus und ein benachbartes Wohnheim. 150 Menschen gerieten in akute Lebensgefahr, nachdem das Wohnhaus der ehemaligen vietnamesischen DDR-Vertragsarbeiter in Brand gesetzt worden war. Mehr als 200 Polizisten wurden verletzt, einer davon schwer.