Bonn (epd). Der BIVA-Pflegeschutzbund fordert flächendeckend kostenloses WLAN in Pflegeheimen. Er verwies am Dienstag in Bonn auf Ergebnisse einer neuen Untersuchung, wonach die Zahl der Einrichtungen, die WLAN anbieten, bei 56 Prozent stagniere. „Das ist ein Skandal“, kritisierte der BIVA-Vorsitzende Manfred Stegger.
Die „WLAN-Studie Pflegeheime“ von „pflegemarkt.com“ zeige nicht nur, dass die Digitalisierung in den Heimen zu langsam vorangeht. Besorgniserregend sei auch, dass nur rund ein Drittel der Heime Angaben zum Vorhandensein eines Internetanschlusses mache, so Stegger. „Solange die Heime nicht gezwungen sind, Angaben zu machen, kann sich die Situation für die Betroffenen nicht verbessern“, betonte der Vorsitzende.
„Das Internet ist heutzutage das wichtigste Medium und sichert das Grundrecht auf Information. Noch dazu sind die Kosten gering“, sagte Stegger: „Wir fordern nicht nur kostenloses Internet in allen Pflegeheimen, sondern auch die Bereitstellung von Endgeräten wie Tablets.“
Die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig das Internet für die soziale Teilhabe von Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern ist. „Langfristig müssen Computer und Internetzugang zur Grundausstattung gehören wie TV- und Telefonanschluss“, sagte der Vorsitzende.
Der BIVA-Pflegeschutzbund ist nach eigenen Angaben gemeinnützig, konfessionell ungebunden und überparteilich. Er vertritt seit 1974 die Interessen von Menschen, die im Alter Wohn- und Pflegeangebote in Anspruch nehmen.