Ministerpräsident Kretschmer für heimische Fracking-Förderung

Ministerpräsident Kretschmer für heimische Fracking-Förderung

Berlin (epd). Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) fordert, als Ersatz für russisches Erdgas deutsches Fracking-Gas zu fördern. Deutschland müsse jetzt „alles in die Waagschale werfen, was wir an Ressourcen in unserem Land haben“, sagte Kretschmer dem Berliner „Tagesspiegel“ (Sonntag). Wenn das Gas aus Russland nicht mehr als Brückentechnologie zur Verfügung stehe, müsse auch auf eigene Vorkommen zurückgegriffen werden.

„Heimisches Fracking-Gas wäre eine Möglichkeit, um die Abhängigkeit von Russland und auch vom Weltmarkt zu reduzieren“, sagte Kretschmer. Für Kraftwerke sei es unerheblich, ob dafür LNG-Gas aus den USA, Pipeline-Gas aus Russland oder Fracking-Gas aus Deutschland genutzt werde. „Nur der Preis unterscheidet sich enorm.“

Ohne Nutzung der eigenen Ressourcen könne Deutschland die hohen Energiepreise nicht senken. „Das ist ein Weg, den dieses Land nicht aushält“, warnte Kretschmer. Die Energiepreise drohten die Grundlagen einer gesunden Wirtschaft und des sozialen Friedens zu zerstören. Das dürfe nicht die Konsequenz sein.

Wenn Gas aus Russland nicht mehr als Brückentechnologie eingesetzt werden solle, seien andere Lösungen nötig, mahnte der sächsische Ministerpräsident. Die Bundesregierung dürfe nicht „ideologiegetrieben“ handeln, sondern müsse alle Kapazitäten bei Braunkohle, Wasserkraft, Biomasse und Atomkraft nutzen.