Für die Bewahrung der Erde sollen mahnende Worte an die Regierenden gerichtet werden, teilte der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) mit Sitz in Genf mit. "Wenn wir unser Verhalten nicht ändern, wird unser Planet in fünfzig Jahren unbewohnbar sein", sagte der geschäftsführende ÖRK-Generalsekretär, der rumänisch-orthodoxe Priester Ioan Sauca.
Schon das erste Plenum am 1. September soll sich mit dem Thema befassen. Auf diesen Tag fällt in diesem Jahr der ökumenische "Tag der Schöpfung". Aus diesem Anlass werden auch Botschaften von Papst Franziskus sowie des griechisch-orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomäus I., erwartet. Bartholomäus gilt als geistliches Ehrenoberhaupt der orthodoxen Weltkirche.
Der Kampf gegen den Klimawandel sei "ein theologisches Thema", betonte Sauca. "Gottes Plan in Christus" umfasse auch "die Versöhnung mit und die Heilung der gesamten Schöpfung." Für den Weltkirchenrat sei der Einsatz für die Schöpfung "ein grundlegender Bestandteil unserer Identität". So sei der ÖRK die einzige religiöse Organisation, die sich seit dem Umweltgipfel von Rio de Janeiro 1992 an allen Klimakonferenzen der Vereinten Nationen beteiligt habe, sagte Sauca weiter.
Die Vollversammlung des Weltkirchenrats tagt vom 31. August bis 8. September zum ersten Mal in seiner Geschichte in Deutschland. Zu dem Gipfel werden 4.500 Teilnehmer aus aller Welt erwartet.
Im 1948 gegründeten ÖRK sind heute 352 christliche Kirchen mit mehr als 580 Millionen Mitgliedern aus 120 Ländern zusammengeschlossen. Die katholische Kirche ist kein ÖRK-Mitglied.