Frankfurt a.M. (epd). Alle 659 von der „Geo Barents“ im Mittelmeer geretteten Flüchtlinge sind in Italien an Land gegangen. Die letzten Menschen konnten das zivile Rettungsschiff am Samstag im Hafen von Tarent verlassen, wie die Betreiberorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ mitteilte. Die Behörden hatten der „Geo Barents“ den Hafen am Donnerstag nach tagelangem Warten zugewiesen.
Sie hofften, dass die Flüchtlinge und Migranten nun den Schutz bekämen, den sie verdienten und bräuchten, erklärte „Ärzte ohne Grenzen“ auf Twitter. An Bord des Schiffes waren nach Angaben der Hilfsorganisation auch mehr als 150 Minderjährige. Sie wurden bei mehreren Einsätzen innerhalb weniger Tage gerettet.
Im Mittelmeer gibt es keine staatlich organisierte Rettungsmission, lediglich die Schiffe privater Organisationen halten Ausschau nach Geflüchteten in Seenot. Derzeit ist noch die „Sea-Eye 4“ der gleichnamigen Organisation auf dem Mittelmeer im Einsatz und hat bisher 88 Überlebende an Bord.
Das Mittelmeer zählt zu den wichtigsten und gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn des Jahres mehr als 1.000 Flüchtlinge und Migranten bei der Überquerung des Mittelmeers gestorben oder gelten als vermisst. Die Dunkelziffer könnte weitaus höher liegen.