Frankfurt a.M., Dakar (epd). Nach Jahrzehnten des Konflikts gibt es Aussichten auf Frieden in der senegalesischen Casamance-Region. Die Regierung unterzeichnete einen Friedensvertrag mit der separatistischen „Bewegung der demokratischen Kräfte der Casamance“ (MFDC), wie der britische Sender BBC am Freitag berichtete. Demnach erklärten sich die Rebellen dazu bereit, die Waffen niederzulegen.
Der senegalesische Präsident Macky Sall begrüßte das Abkommen. Er setze sich weiter für einen dauerhaften Frieden in der Region ein, erklärte er am Donnerstagabend auf Twitter nach der Unterzeichnung. Sall, dessen Regierungskoalition bei den Parlamentswahlen vom Sonntag die absolute Mehrheit in dem westafrikanischen Land verloren hat, dankte dem Präsidenten von Guinea-Bissau, Umaro Sissoco Embaló, für dessen Vermittlung bei den Verhandlungen.
Die Casamance-Region liegt im äußersten Süden des Senegal. Die Bewohner gehören großteils zur Ethnie der Diolas. Im Jahr 1982 begann die „Bewegung der demokratischen Kräfte der Casamance“ einen bewaffneten Kampf für die Unabhängigkeit der Region. Die Forderung fand Zustimmung in der Bevölkerung, die sich von der Zentralregierung vernachlässigt und diskriminiert fühlt. In den 1990er Jahren wurde der Konflikt zunehmend gewalttätig. Zwischenzeitlich ruhten die Kampfhandlungen, zuletzt startete die Regierung Anfang des Jahres eine Offensive gegen die Rebellengruppe.