Berlin (epd). Der Deutscher Lehrerverband warnt vor einer Absenkung der Raumtemperatur an Schulen wegen gestiegener Energiekosten. Schülerinnen und Schüler hätten bereits in den vergangenen beiden Pandemiejahren zu den Hauptleidtragenden gezählt, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger am Mittwoch in Berlin. Es sei nicht hinnehmbar, wenn diese Benachteiligung sich erneut fortsetzen sollte.
Laut dem Lehrerverband haben einzelne Kommunen und Landkreise angekündigt, im nächsten Herbst und Winter wegen der Energiekosten die Raumtemperatur an Schulen abzusenken und das Warmwasser abzustellen. „Es gibt andere und vor allem nachhaltigere Möglichkeiten, an Schulen Energiekosten zu sparen als dadurch, dass Kinder frieren müssen“, so Meidinger.
Der Verbandspräsident verwies auf eine Studie der Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, wonach sich der Heizenergiemehrverbrauch durch den Einbau von stationären zentralen und dezentralen Entlüftungsanlagen deutlich absenken bis halbieren lasse. Der Bund fördere dies mit 80 Prozent der Kosten. Es sei höchste Zeit, dass der Sanierungsstau von Schulgebäuden, insbesondere was die energetische Grundsanierung angeht, endlich aufgelöst werde, forderte Meidinger.
Seit zehn Jahren empfehle das Umweltbundesamt den Einbau solcher Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, getan habe sich fast nichts, kritisierte der Verbandspräsident. Nur zehn Prozent der Schulen seien mit solchen Systemen ausgestattet, die neben der Energieeinsparung die Raumluft verbesserten und die Aerosolbelastung reduzierten. Auch bei der Nutzung von Schuldächern für Solaranlagen gebe es „noch viel Luft nach oben“, sagte Meidinger.