Berlin (epd). Zum 77. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf das japanische Hiroshima am 6. August wird am Freitag zu einem Gedenken an der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche eingeladen. Dabei soll mit Kerzen auf dem Breitscheidplatz ein Peace-Zeichen gebildet werden, kündigte die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) am Mittwoch in Berlin an. Beginn ist mit Einsetzen der Dämmerung um 21.30 Uhr.
Zuvor lädt die atomkritische Ärztevereinigung IPPNW am Freitagabend zu einem Gedenkkonzert in die Gedächtniskirche ein. Gespielt werden vom Orbis Quartett Stücke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Johannes Brahms. Außerdem soll eine Botschaft des Bürgermeisters von Hiroshima, Kazumi Matsui, verlesen werden. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
ICAN betonte, zu einem Zeitpunkt, wo die Gefahr eines weiteren Hiroshima und Nagasaki steige, gelte der Leitsatz der japanischen Überlebenden „Mach Nagasaki zum letzten Ort eines Atombombenabwurfs“ besonders: „Diesem Appell wollen wir auch in Berlin folgen. Denn letztlich sind immer Städte die Ziele eines Atomwaffeneinsatzes.“
Am 6. August 1945 hatte ein US-amerikanisches Flugzeug die erste Atombombe über Hiroshima abgeworfen. Die Explosion zerstörte fast die gesamte Stadt. Drei Tage später ereilte Nagasaki das gleiche Schicksal. Allein in Hiroshima fanden Schätzungen zufolge mindestens rund 100.000 Menschen auf grausame Weise den Tod. Bis heute sterben damalige Einwohnerinnen und Einwohner der beiden japanischen Städte an Krebs - eine Langzeitfolge der Strahlungen.