Berlin (epd). Der Heinrichplatz im Berliner Stadtteil Kreuzberg wird am 21. August in Rio-Reiser-Platz umbenannt. Mit der Umbenennung werde die symbolische Rückkehr des Frontmanns der Band „Ton Steine Scherben“, Rio Reiser, nach Kreuzberg gefeiert, erklärte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) am Dienstag in Berlin. Nach Angaben des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg werden damit ein Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung von 2018 und das Ergebnis einer Bürger-Beteiligung aus dem Jahr 2019 umgesetzt.
„Rios Kreuzberger Zeit war eine kreative, aufrührerische und schwierige Zeit, politisch-künstlerisch wie persönlich“, sagte Roth. Die Politikerin war Anfang der 80er Jahre Managerin der Band. Reisers privates und künstlerisches Leben sei in jeder Hinsicht avantgardistisch gewesen, sagte sie. So habe er sich offen und selbstbewusst zur eigenen Homosexualität bekannt.
Der gebürtige Berliner Rio Reiser starb 1996 im Alter von 46 Jahren. Reiser war von 1970 bis 1985 Sänger und Haupttexter der Band „Ton Steine Scherben“. Danach machte er eine Solokarriere. Zu seinen bekanntesten Liedern gehören „Macht kaputt, was euch kaputt macht“, „Keine Macht für Niemand“, der „Rauch-Haus-Song“ sowie „König von Deutschland“, „Alles Lüge“ und „Junimond“.