Paritätischer kritisiert Gasumlage und fordert Übergewinnsteuer

Paritätischer kritisiert Gasumlage und fordert Übergewinnsteuer

Berlin (epd). Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Ulrich Schneider, hat sich verärgert über die von der Bundesregierung geplante Gasumlage geäußert. „Es kann nicht angehen, dass Krisengewinner nunmehr auch noch von jedem Einkaufsrisiko freigestellt werden“, sagte Schneider dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Samstag). Stattdessen forderte er eine Übergewinnsteuer für Unternehmen, „die mit Krieg und Krisen außergewöhnlich hohe Erträge erwirtschaftet haben und weiter erwirtschaften“.

Die Einnahmen einer solchen Steuer sollten dafür verwendet werden, um einkommensschwächere Haushalte „in diesem teuren Herbst und Winter zu unterstützen“. Zur Begründung verwies Schneider auf hohe Gewinne einiger Versorger: „Wenn zugleich Gasversorger wie Wintershall Dea einen Gewinn von 1,3 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2022 ausweisen und RWE sogar 5 bis 5,5 Milliarden Euro, bleibt die Bundesregierung hierzu mindestens eine Erklärung schuldig“, kritisierte der Verbandschef.

Die geplante Umlage für alle Gaskunden soll voraussichtlich ab dem 1. Oktober gelten. Plänen der Bundesregierung zufolge sollen Verbraucher und Verbraucherinnen bis Ende März 2024 einen Aufschlag von aktuell 1,5 bis 5 Cent pro Kilowattstunde zahlen, um die Energieversorger von den stark gestiegenen Preisen an den Gasmärkten zu entlasten.