Berlin (epd). Der Arbeitgeberverband Pflege warnt angesichts der Inflation vor drastischen Kostensteigerungen in Altenpflegeheimen. Pflegebedürftigen, ihren Familien und den Kommunen drohe ein „Kosten-Tsunami“, wenn die Regierung nicht gegensteuere, erklärte der Präsident des Verbands der privaten Anbieter, Thomas Greiner, am Mittwoch in Berlin. Die Kostensteigerungen könnten sich auf 600 bis 1.000 Euro pro Monat summieren, ergänzte er.
Nach Angaben des Verbands sind die Kosten für einen Pflegeplatz in diesem Jahr im Bundesdurchschnitt um drei Prozent gestiegen. In seine Kalkulation bezieht der Verband allerdings nicht nur die Kostensteigerungen für Energie und Lebensmittel, sondern auch die zum 1. September steigenden Löhne in der Altenpflege ein.
Greiner forderte einen „Inflationszuschuss“ in Höhe von 25 Prozent für gestiegene Kosten für Unterkunft und Verpflegung. Dies entlaste nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Pflegebedürftigen.
Der Arbeitsgeberverband Pflege war 2009 aus dem Zusammenschluss der acht größten privaten Pflegeunternehmen und dem Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste entstanden. Er vertritt nach eigenen Angaben 955 Mitgliedsunternehmen mit rund 80.000 Beschäftigten.