Gorleben (epd). Mit mehreren Kundgebungen wollen Atomkraftgegner in dieser Woche im Wendland zum Abschluss einer bundesweiten Protest-Radtour gegen einen möglichen Weiterbetrieb der letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland protestieren. Die Teilnehmer der „Atomausstiegstour“ erreichen am Donnerstag Hitzacker, wie die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg am Montag mitteilte. Am Freitag geht es weiter zum Endpunkt Gorleben, wo für Samstag ein „Abschaltfest“ geplant ist. Am Wochenende hatten sich rund um Hamburg etwa 100 Radler an der Tour beteiligt.
„Ein besseres Timing für diese Atomausstiegstour konnte es nicht geben“, sagte der Sprecher der Initiative, Wolfgang Ehmke, mit Blick auf die Debatte um eine Laufzeitverlängerung angesichts der Gaskrise infolge des Ukraine-Kriegs. Die Tour sei eine Gelegenheit, die Argumente für den Atomausstieg noch einmal zu formulieren und das absehbare Ende der Atom-Epoche einzufordern.
Die dreiwöchige Tour war am 9. Juli am Atomkraftwerk Tihange in Belgien gestartet, initiiert von der Anti-Atom-Organisation „ausgestrahlt“. Sie führt in 21 Etappen über 1.210 Kilometer bis ins Wendland. Etappenorte waren noch laufende Atomkraftwerke, abgeschaltete Reaktoren, Atommüll-Zwischenlager und andere bedeutende Orte für die Atomindustrie. Die bisherige Strecke führte über Kalkar, Gronau, Esenshamm, Bremen, Stade und Brokdorf nach Hamburg.