Berlin (epd). Der Allgemeine Behindertenverband in Deutschland (ABiD) weist auf die besonders gestiegene Inflationsbelastung für Menschen mit Behinderung hin. „Durch die zahlreichen Mehraufwendungen, die chronisch kranke Menschen zu leisten haben, sind sie durch die steigenden Preise in Deutschland von einer über die Maßen gehenden Armut bedroht, erhalten allerdings viel zu wenig Unterstützung“, sagte ABiD-Sozialberater Dennis Riehle am Montag in Berlin.
Den ABiD erreichten derzeit viele Zuschriften von Menschen mit Behinderung, die in Existenznot geraten seien, sagte Riehle. Sie müssten mehr Geld für Medikamente oder für Strom für ihre Hilfsmittel ausgeben oder seien für regelmäßige Arztbesuche auf ein Auto angewiesen. Zugleich kämen ihnen viele Entlastungen nicht zugute, weil sie häufig kaum Einkommen oder Vermögen besäßen und daher nicht einkommensteuerpflichtig seien.
Der ABiD schlug vor, weitere Nachteilsausgleiche für bei den Versorgungsämtern registrierte Menschen einzuführen. Möglich seien Einmalzahlungen, eine Streichung der Eigenbeteiligung für eine Wertmarke zur Nutzung des ÖPNV oder Gutscheine für das öffentliche Leben.
Nach eigenen Angaben ist der ABiD ein parteilich und weltanschaulich unabhängiger Verband zur Interessenvertretung für Menschen mit Behinderungen, deren Angehörige und Freunde. Er wurde 1990 in Berlin gegründet und hat seinen Schwerpunkt in Ostdeutschland.