Göring-Eckardt hält Debatte über längere Atom-Laufzeiten für absurd

Göring-Eckardt hält Debatte über längere Atom-Laufzeiten für absurd

Hannover (epd). Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) hat die Debatte über längere Laufzeiten der letzten drei Atommeiler in Deutschland als absurd bezeichnet und vor Sicherheitsgefahren gewarnt. „Die wenigen Monate mehr elektrische Energie durch eine etwas längere Laufzeit der drei AKW helfen doch nicht weiter“, sagte sie dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland “(Sonntag) mit Blick auf Forderungen aus FDP und Union. „Wir sollten uns besser fragen, wie wir nachhaltig Energie einsparen. Schon das allein ließe uns auf den Atomstrom verzichten.“

Ferner spiele die Sicherheit eine Rolle. „Atomkraftwerke sind nicht sicher. Sie können angegriffen werden, dafür reicht ein Kleinflugzeug. Dann haben wir einen Super-GAU in Deutschland.“ In Frankreich sei die Hälfte der Atomkraftwerke gerade nicht in Betrieb, weil es draußen zu heiß sei und die Meiler nicht gekühlt werden könnten. „Bei einer Hochrisikotechnologie können wir keinen Sicherheitsrabatt geben“, betonte Göring-Eckardt.

„Es ist eine per se absurde Debatte derjenigen, die uns in die schwierige Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen und von Russland gebracht haben“, ergänzte Göring-Eckardt. Diese forderten die Grünen auf, über ihren Schatten zu springen. „Das ist ein starkes Stück“. Das habe ihre Partei bereits bei den Waffenlieferungen an die Ukraine und der Bereitschaft zu Gaslieferungen und längeren Nutzung von Kohlekraftwerken getan. „Eine solche Bereitschaft für eine realistische Politik wünsche ich mir auch von anderen.“