Berlin (epd). Die deutschen Krankenhäuser benötigen einem Gutachten zufolge mehr Geld, um klimafreundlicher zu werden. „Sollten alle individuell möglichen Maßnahmen umgesetzt werden, wären Investitionen im mittleren zweistelligen Milliardenbereich nötig“, sagte Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) am Dienstag in Berlin. Die DKG hatte die Studie beim Deutschen Krankenhausinstitut in Auftrag gegeben. Den Angaben zufolge handelt es sich um erste umfassende Erhebung klima- und energierelevanter Daten deutscher Kliniken.
Demnach haben 63 Prozent der befragten Krankenhäuser Verbesserungspotenzial bei der Energieversorgung. Knapp ein Viertel der Häuser nutzt Photovoltaik-Anlagen, nur rund ein Prozent betrieben hauseigene Blockheizkraftwerke mit Biogas. 21 Prozent der Kliniken nutzten Auffangsysteme für Narkosegase, die bei Operationen zum Einsatz kommen. Viele dieser Gase sind besonders klimaschädlich.
Erdwärmesonden, Optimierungen bei der Laufzeit von Lüftungen oder Zeitschaltuhren bieten dem Gutachten zufolge die größten Möglichkeiten, Energie zu sparen. Die DKG warnte erneut vor Versorgungsengpässen beim Gas. 92 Prozent der Kliniken nutzten Erdgas zur Wärmeversorgung. Etwa fünf Prozent des deutschen Treibhausgasausstoßes kommen nach Angaben der DKG aus dem Gesundheitswesen. Der Großteil davon entfalle auf Krankenhäuser.