Augsburg (epd). Der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat sich erneut für Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen. In einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“ warnte er zugleich vor Vereinfachungen: „Man ist bei diesem Thema immer zerrissen. Es gibt keine einfache Antwort“, erklärte der bayerische Landesbischof.
Bedford-Strohm: „Jesus sagt uns: Liebet eure Feinde. Und dieser Aufruf zur Gewaltlosigkeit ist für uns ganz zentral.“ Wenn man diesem Ruf allerdings bedingungslos folge, würden Menschen ihr Leben verlieren, räumte der Sozialethiker ein: „Wenn wir keine Flugabwehrraketen liefern, schlagen die Bomben ein. Gleichzeitig weiß ich, dass immer mehr Waffen auch immer mehr Zerstörung verursachen.“
Man müsse die Ukraine natürlich unterstützen, so Bedford Strohm: „Aber man darf nicht sagen, dass man alles mit Waffen lösen kann.“ Man müsse einen Weg finden, zu verhandeln, sagte der Theologe am Montagabend in einem Gespräch mit Journalisten vor Publikum bei der „Augsburger Allgemeinen“.