Köln (epd). Der Malteser Hilfsdienst warnt vor den Gefahren hoher Temperaturen, insbesondere für ältere Menschen. Senioren seien in der aktuellen Hitzewelle besonders gefährdet, weil der Mechanismus der „Selbstkühlung“ durch Schwitzen deutlich vermindert sein könne, erklärte die katholische Hilfsorganisation am Montag in Köln. Zudem nehme das Durstgefühl mit dem Alter ab, in vielen Fällen seien Vorerkrankungen vorhanden, die die Gefahr erhöhen könnten. Das Risiko für Verwirrtheit, Stürze, Kreislaufprobleme, Austrocknung und Kreislaufstillstand sei größer.
Rainer Löb, Bundesarzt der Malteser, riet dazu, ausreichende Mengen von bis zu zwei bis drei Liter am Tag zu trinken. Bei hohen Temperaturen verliere der Körper durch Schwitzen deutlich mehr Flüssigkeit und damit auch Salze wie Elektrolyte. „Daher sollte man trinken, bevor man durstig wird“, erklärte Löb. Vor allem Mineralwasser, Säfte als Schorle oder ungesüßte Tees wie Früchte- oder Kräutertee seien empfehlenswert, am besten nur leicht gekühlt oder lauwarm.
An heißen Tagen sollten vor allem ältere Menschen sich nicht in der Sonne aufhalten, Anstrengung vermeiden, die Räume kühl halten und nur abends und nachts lüften sowie am besten salzige und nicht zu schwere Gerichte essen, empfahl Löb. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen könne es zu Hitzschlägen kommen. Anzeichen dafür seien erhöhte Körpertemperatur, heiße und trockene Haut, beschleunigter Pulsschlag, Müdigkeit und Erschöpfung, Krämpfe und Erbrechen, aber auch Schwindelgefühl, Verwirrtheit, Halluzinationen. Bei Bewusstlosigkeit müsse der Rettungsdienst unter 112 gerufen werden.