München (epd). Fachlich qualifizierte Flüchtlinge aus der Ukraine haben einer Umfrage zufolge relativ gute Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. 40 Prozent der Personalleiterinnen und Personalleiter in Deutschland glauben, dass diese Menschen Jobs in deutschen Unternehmen finden können, wie aus einer am Montag in München veröffentlichten Befragung durch das ifo Institut hervorgeht. „Die Unternehmen sehen hier auch eine Chance, den Fachkräftemangel abzumildern“, sagte ifo-Expertin Julia Freuding.
„Vor allem Industrie-Unternehmen sehen gute Möglichkeiten, qualifizierte Kräfte einzustellen“, erläuterte Freuding weiter. Schwieriger dürfte eine Integration von ungelernten Hilfskräften und Auszubildenden in den Arbeitsmarkt werden. Das Potenzial liegt hier der Umfrage zufolge lediglich bei 30 und 27 Prozent.
56 Prozent der Unternehmen rechnen mit Hürden bei der Einstellung. „Mangelnde Deutschkenntnisse werden am häufigsten als problematisch angesehen“, teilte Freuding mit. 86 Prozent der Handelsbetriebe stuften die Sprache als Schwierigkeit ein, in der Industrie und bei den Dienstleistern seien es 79 Prozent. Als weitere Probleme seien in fünf und sechs Prozent der Antworten fehlende Qualifikationen sowie bürokratische Hürden genannt worden.
Das ifo Institut befragte nach eigenen Angaben in Kooperation mit dem Personalvermittlungsunternehmen Randstad im Mai rund 1.000 Verantwortliche in Personalabteilungen.