Worms (epd). Mit der Uraufführung des Dramas „hildensaga. ein königinnendrama“ werden am Freitagabend in Worms die Nibelungen-Festspiele 2022 eröffnet. Das diesjährige Stück des österreichischen Autors Ferdinand Schmalz erzählt das Heldenepos aus der Perspektive der beiden Königinnen Brünhild (Genija Rykova) und Kriemhild (Gina Haller). Auf der Freilichtbühne am Wormser Dom sind bis zum 31. Juli insgesamt 16 Aufführungen geplant, außerdem gibt es ein Rahmenprogramm. Am Mittwochabend hatten Fotografen und Kamerateams die Möglichkeit, eine Probe zu besuchen.
Die Aufführungen finden in einer aufwendig konstruierten Wasserlandschaft statt, die nacheinander die Wildnis Islands, behagliche Schwimmbecken und zum Schluss ein düsteres Moor darstellen soll. Einige Schauspieler hatten dafür eigens Tauchunterricht erhalten. In einer Filmsequenz wird auch Mario Adorf in einer Rolle als mythische Riesengestalt zu sehen sein. Ursprünglich sollte das Schmalz-Stück bereits bei den Festspielen 2020 aufgeführt werden, die wegen der Corona-Krise jedoch abgesagt wurden.
Die bereits in den 1930er Jahren begründeten Festspiele in Worms wurden ab 2002 durch jährliche Neuinszenierungen der Nibelungensage wiederbelebt. Eine Schlüsselszene des mittelalterlichen Nibelungenliedes, der Streit zwischen den Königinnen Brünhild und Kriemhild, spielt am Eingang zum Wormser Dom - genau dort, wo heute die Aufführungen stattfinden.