Frankfurt a.M., Goma (epd). Bei neuerlichen Angriffen im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind Medienberichten zufolge mindestens 20 Menschen getötet worden. Dutzende weitere Menschen seien entführt worden, meldete der Sender BBC am Mittwoch unter Berufung auf UN-Angaben. Unter den Toten seien auch Kinder und mindestens vier Patienten, die in einer kirchlichen Klinik in der Provinz Nord-Kivu lebendig verbrannt seien. Die Attacken wurden der ADF-Miliz zugeschrieben, die der Ideologie der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ nahesteht.
Die Angriffe der Kämpfer begannen demnach am Donnerstag vergangener Woche und zogen sich über mehrere Tage hin. Unter anderem habe die Gruppe eine Klinik in der Stadt Lume angegriffen. Auch seien Hunderte von Häusern in den umliegenden Dörfern niedergebrannt worden. Mindestens 30 Kinder gelten dem Bericht zufolge als vermisst. Es wurde vermutet, dass sie von den Angreifern entführt wurden.
Die ADF-Miliz verüben seit Jahren Anschläge in Uganda und im Ostkongo. Ein gemeinsamer militärischer Einsatz von Uganda und der Demokratischen Republik Kongo hat bislang nicht die gewünschte Stabilität bringen können. Im vergangenen Monat haben nun die Staats- und Regierungschefs der Ostafrikanischen Gemeinschaft beschlossen, eine regionale Truppe zu entsenden, um bei der Befriedung des Ostkongos zu unterstützen, wo Dutzende bewaffnete Gruppen um Einfluss und Zugang zu den reichen Bodenschätzen kämpfen.