Hünfeld-Sargenzell (epd). Der diesjährige Sargenzeller Früchteteppich zeigt den Auszug der Israeliten aus Ägypten durch das Rote Meer (2. Mose 14,14-22). Erstmals habe die Künstlerteam-Leiterin Heike Richter die Bildvorlage für den Früchteteppich selbst gemalt, teilte der Förderverein Alte Kirche Sargenzell am Montag im osthessischen Hünfeld mit. Bisher diente dem Team ein Gemälde der Kunstgeschichte zu einer biblischen Szene als Vorlage. Der 34. Früchteteppich in der Alten Kirche Sargenzell wird am 2. September eröffnet.
Ein Team von sieben Frauen fertigt einen viereinhalb mal sechs Meter großen Teppich aus verschiedenfarbigen Samen, Körnern, gemahlenen Blüten und Blättern, der dem Original sehr nahe kommt. Die Künstlerin Heike Richter malte zunächst das Bild in vergrößertem Maßstab auf den Boden der Alten Kirche Sargenzell. Seit Juni arbeitet das Team kniend und auf Spanplatten liegend daran, das Gemälde mit den Naturmaterialien nachzubilden. 120 Arten von Samen und Körnern seien im Bestand und würden nach der Reinigung wieder verwendet.
In der Sargenzeller Kirche entsteht seit 1988 jedes Jahr mit Ausnahme des ersten Pandemiejahrs 2020 ein neues Erntedank-Kunstwerk. Zu sehen waren etwa „Die Taufe Jesu im Jordan“, „Die Madonna der Barmherzigkeit“ oder „Die Steinigung des heiligen Stephanus“. Das Originalbild wird nach Angaben des Fördervereins auch in diesem Jahr wieder verlost.
Der Früchteteppich ist nach Angaben des Fördervereins vor der Pandemie jedes Jahr von rund 60.000 Besuchern besichtigt worden, die zwischen 30.000 und 50.000 Euro spendeten. Im vergangenen Jahr hätten trotz der Pandemie 38.000 Besucher den Früchteteppich besichtigt.