Mannheim (epd). Die zunehmende Technisierung der Arbeitswelt sorgt laut einer Studie des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für mehr Chancengleichheit. Beschäftigte aus bildungsferneren Familien hätten einen besseren Zugang zu Jobs, teilte die ZEW am Montag in Mannheim mit.
Je größer die Bedeutung von Computern am Arbeitsplatz sei, desto mehr verlören Wissen und Netzwerke der Eltern an Bedeutung für den beruflichen Aufstieg der Kinder, erklärte die ZEW-Wissenschaftlerin Cäcilia Lipowski. Dafür würden die individuellen Fähigkeiten der Beschäftigten wichtiger. „Steigt die Computerisierung in einem Beruf um zehn Prozentpunkte - das heißt, nutzen in diesem Beruf zehn Prozentpunkte mehr Angestellte hauptsächlich rechnergestützte Geräte bei ihrer Arbeit -, nimmt unter den höherqualifizierten Beschäftigten der Anteil derjenigen, deren Eltern kein Abitur haben, um etwa vier Prozentpunkte zu“, sagte Lipowski.
Nicht nur die Chancen auf einen Arbeitsplatz stiegen mit der Technisierung, sondern auch die Löhne glichen sich an. In den frühen 1990er Jahren betrug der Lohnabstand zwischen Beschäftigten aus bildungsnahen und bildungsfernen Familien der Studie zufolge zwischen fünf und zehn Prozent. In den frühen 2000er Jahren sei dieser Lohnnachteil völlig verschwunden, jedenfalls für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die selbst Abitur haben.