Frankfurt a.M. (epd). Mehr als 300 aus Seenot gerettete Flüchtlinge an Bord der „Ocean Viking“ dürfen in Italien an Land gehen. Die Seenotretter hätten die Erlaubnis zum Anlegen im Hafen der sizilianischen Stadt Pozzallo erhalten, teilte die Organisation SOS Méditerranée, die die „Ocean Viking“ betreibt, am Dienstagabend mit.
Einige der Geretteten hätten schon zwölf Tage an Bord ausgeharrt, erklärten die Helfer. Die Menschen waren demnach in acht Einsätzen aus dem Mittelmeer gerettet worden. Zuletzt hatte die Crew der „Ocean Viking“ am späten Montagabend 15 Flüchtlinge und Migranten an Bord geholt.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Vor allem aus Libyen, wo ihnen Folter und andere Menschenrechtsverletzungen drohen, wagen immer wieder Schutzsuchende die Überfahrt. Es gibt dort keine staatliche organisierte Rettungsmission, lediglich die Schiffe von Hilfsorganisationen halten Ausschau nach in Not geratenen Flüchtlingen und Migranten.
Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn dieses Jahres mindestens 929 Menschen bei der gefährlichen Überquerung des Mittelmeeres ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.