Frankfurt a.M., Khartum (epd). Im Sudan sind bei Protesten am Donnerstag neun Menschen getötet worden. Die Demonstrierenden seien in mehreren Städten von Sicherheitskräften erschossen worden, berichtete der britische Sender BBC am Freitag unter Berufung auf Ärzte. Trotz Gewalt gehen große Teile der Bevölkerung im Sudan immer wieder gegen die Macht des Militärs auf die Straße.
Insgesamt sind seit Oktober laut der Ärzteorganisation CCSD, die Teil der Demokratiebewegung ist, mehr als 100 Menschen bei Protesten getötet worden. Nach monatelangen Demonstrationen stürzte die Armee im April 2019 Langzeitherrscher Omar Al-Baschir. Doch die von der Bevölkerung geforderte Demokratisierung blieb aus. Bei einem zweiten Putsch im Oktober setzte das Militär auch eine zivil-militärische Übergangsregierung ab.
Für Donnerstag hatte die Zivilgesellschaft abermals zu einem Protesttag aufgerufen. Medienberichten zufolge wurde das Internet ausgeschaltet und die Telefonleitungen blockiert. Laut BBC handelte es sich um die größten Proteste seit dem Putsch im Oktober.