Wiesbaden (epd). Die hessische Landesregierung arbeitet beim Islamunterricht an Schulen wieder mit dem türkischen Islamverband Ditib zusammen. Die Landesregierung nehme nach dem Beschluss des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs (VGH) vom 31. Mai die Kooperation mit Ditib Hessen beim Religionsunterricht im kommenden Schuljahr wieder auf, teilte das Kultusministerium am Mittwoch in Wiesbaden mit.
Das Ministerium hatte die Zusammenarbeit 2020 ausgesetzt, weil es Ditib eine Abhängigkeit von der türkischen Regierung vorwarf. Das höchste hessische Verwaltungsgericht entschied allerdings, dass der Einrichtungsbescheid der Landesregierung von 2012 weiterhin „Bindungswirkung“ habe. Mit diesem hatte das Kultusministerium einen bekenntnisorientierten Islamunterricht an den Schulen in Kooperation mit Ditib Hessen und der Ahmadiyya-Gemeinschaft eingeführt.
Die Landesregierung respektiere die Entscheidungen der Gerichte, sagte der hessische Kultusminister Alexander Lorz (CDU). „Nichtsdestotrotz haben wir unverändert Zweifel, ob Ditib Hessen hinreichend unabhängig vom türkischen Staat ist. Deshalb werden wir den Unterricht eng mit Unterrichtsbesuchen begleiten.“ Lorz kündigte erneut eine externe Expertise ein. Danach werde entschieden, ob der Kooperationsbescheid aus dem Jahr 2012 widerrufen werde.