Garmisch-Partenkirchen (epd). Die G7-Staaten stellen weitere Milliarden gegen den Hunger bereit. Die Staats- und Regierungschefs sagten am Dienstag zum Abschluss ihres Gipfels auf Schloss Elmau zusätzlich 4,5 Milliarden US-Dollar (rund 4,3 Milliarden Euro) zu, um den am meisten von Hunger und Unterernährung betroffenen Menschen zu helfen. Damit kommen die sieben großen demokratischen Industriestaaten in diesem Jahr nach eigenen Angaben insgesamt auf mehr als 13 Milliarden Euro.
Laut UN sind umgerechnet 44 Milliarden Euro nötig, um die aktuelle Nahrungsmittelkrise wirksam einzudämmen. Bislang hatten Geberländer nur etwa die Hälfte zugesagt. Dem Welternährungsprogramm zufolge sind aktuell 345 Millionen Männer, Frauen und Kinder weltweit akut von Nahrungsmittelknappheit bedroht.
Russland wird zudem erneut aufgerufen, bedingungslos die Blockade der ukrainischen Schwarzmeerhäfen zu beenden, ebenso die Zerstörung wichtiger Hafen-, Transportstrukturen und Getreidesilos zu stoppen. Die russischen Handlungen könnten nur als geopolitisch motivierten Angriff auf die globale Ernährungssicherheit bewertet werden, hieß es.
Die G7 wollen ferner mehr Maßnahmen ergreifen, um der Ukraine dabei zu helfen, weiterhin Nahrungsmittel zu produzieren, gerade auch im Hinblick auf die nächste Ernte. Die Vereinten Nationen würden bei ihren Bemühungen für einen sicheren Korridor durch das Schwarze Meer unterstützt, aber auch an weiteren alternativen Routen für den Getreideexport werde gearbeitet.
Die Ukraine gehört zu den wichtigsten Getreideexporteuren der Welt. Gerade afrikanische und arabische Länder sind von den Lieferungen abhängig. Durch die Blockade der Schwarzmeerhäfen durch Russland ist die Ausfuhr von rund 20 Millionen Tonnen Getreide deutlich schwieriger, weil auf dem Landweg nur geringere Mengen transportiert werden können.