Stuttgart (epd). Die Zahl der Ahmadiyya-Muslime in Deutschland wächst laut dem Vorsitzenden der Ahmadiyya-Muslime in Deutschland, Abdullah Uwe Wagishauser, in Deutschland vor allem durch den Zuzug von verfolgten Ahmadiyya-Muslimen aus Pakistan. Hinzu kämen jährlich rund 150 bis 250 Konvertiten sowie auch einige Ahmadis aus Syrien, sagte der Amir der Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) in Deutschland am Montag auf einer hybriden Tagung zur Ahmadiyya in der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart in Stuttgart-Hohenheim.
Die Gemeinde sei finanziell völlig unabhängig und finanziere sich aus eigenen Mitteln. Die Ahmadiyyas seien eine „messianische Bewegung“. Die Faszination des Glaubens und die gelebte Spiritualität halte alle zusammen, so Wagishauser.
Gari Pavkovic, Leiter der Abteilung Integrationspolitik der Stadt Stuttgart, sagte, er beobachte, dass die Ahmadiyya-Gemeinde im Vergleich zu anderen Verbänden heterogener sei, was die Nationalitäten anbelange. Sowohl nach innen als auch nach außen wirke sie stark deutschsprachig. Das sei zukunftsweisend, ebenso wie ihre Professionalität und Vernetzung.
Die Ahmadiyya-Religionsgemeinschaft versteht sich als Reformbewegung innerhalb des Islams. Sie entstand 1889 im damals britisch regierten Indien. Ihr Gründer Mirza Ghulam Ahmad (1835-1908) beanspruchte für sich, der Messias zu sein. Wegen ihres Verständnisses von Prophetie und ihres Jesusbildes werden sie von anderen muslimischen Strömungen als unislamisch abgelehnt und in Pakistan verfolgt.
Die Ahmadiyya Muslim Jamaat ist in Hamburg und Hessen Körperschaft des Öffentlichen Rechts. In Baden-Württemberg hat die Ahmadiyya einen Antrag zur Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts gestellt, der aber noch am Laufen sei, sagte Kamal Ahmad von der AMJ Stuttgart. Die AMJ hat nach eigenen Angaben in Deutschland rund 40.000 Mitglieder und 280 Gemeinden.