Görlitz (epd). Der sächsische Landesbischof Tobias Bilz hat Christen ermutigt, ihren Mitmenschen besser zuzuhören. „Fragen Sie die Menschen, mit denen Sie unterwegs sind, nach dem, was sie gerade an Schwerem beschäftigt. Hören sie zu“ und „widerstehen Sie der Versuchung, schnell zu erklären und zu belehren“, sagte der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens am Sonntag in Görlitz beim Abschlussgottesdienst des Lausitz-Kirchentages.
„Bleiben Sie einfach offen und gehen Sie weiter mit“, sagte Bilz mit Blick auf die Emmaus-Geschichte im Lukas-Evangelium, auf der zwei niedergeschlagene Jünger dem auferstandenen Jesus begegnen, ohne ihn zu erkennen. „So könnte Kirche in dieser Zeit sein“, sagte Bilz weiter: „Eine Ermutigungsgemeinschaft derer, die auf dem Wege sind.“ Christen und Christinnen seien zwar nicht klüger als andere: „Aber wir kennen die Kraft der Gemeinschaft“ und „wir vertrauen der Inspiration des Heiligen Geistes“.
Der vom MDR-Hörfunk übertragene Abschlussgottesdienst des zweitägigen Lausitz-Kirchentages stand unter dem Motto „Geht doch“. Die Liturgie übernahmen die Görlitzer Generalsuperintendentin Theresa Rinecker und die Löbauer Superintendentin Antje Pech.
Auf dem Programm des ersten Kirchentages der Region standen rund 150 Veranstaltungen. Das Motto lautete „Von Wegen“. Themen waren unter anderem auch der Strukturwandel in der Lausitz. Für die Vorbereitung hatten sich Christen aus der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen zusammengeschlossen.