Nach Erdbeben: Deutsche Hilfswerke stocken Afghanistan-Hilfe auf

Nach Erdbeben: Deutsche Hilfswerke stocken Afghanistan-Hilfe auf

Köln, Freiburg (epd). Nach dem schweren Erdbeben in Afghanistan haben deutsche Hilfswerke Unterstützung angekündigt. Die Malteser stellen Gelder in Höhe von 100.000 Euro für das von Konflikten und Krisen geplagte Land bereit, wie die Organisation am Donnerstag mitteilte. Auch das katholische Hilfswerk Caritas International stockte die Hilfe nach eigenen Angaben auf 100.000 Euro auf. Das Medikamentenhilfswerk Action Medeor sagte Unterstützung in Höhe von 20.000 Euro zu.

Das Erdbeben hatte den Südosten Afghanistans am frühen Mittwochmorgen erschüttert. Laut Medienberichten und Hilfsorganisationen wurden mehr als 1.000 Menschen getötet und viele weitere verletzt. Nach Angaben von Caritas International sind in den Provinzen Paktika, Khost und Paktia mehr als 1.800 Gebäude eingestürzt. „Der Bedarf an schneller Unterbringung ist riesig“, sagte Caritas-Leiter Oliver Müller.

Cordula Wasser von Malteser International sagte, die Katastrophe treffe ein Land, in dem ohnehin jeder zweite Mensch hungere. Grund seien Dürren und eine wirtschaftliche Krise. Durch das Erdbeben seien auch Tausende Menschen obdachlos geworden. Die betroffenen Dörfer brauchten schnell Hilfe.

Der Vorstandssprecher von Action Medeor, Sid Peruvemba, sprach von Schwierigkeiten bei der Bereitstellung von Hilfe. „Der Zugang ins Land ist nach der Machtübernahme der Taliban erschwert und viele humanitäre Strukturen sind weggebrochen.“ Deshalb arbeite das Medikamentenhilfswerk mit der Partnerorganisation „Union Aid“ zusammen, die auch in den letzten Monaten noch helfend im Land tätig gewesen sei. Die Hilfsgüter würden regional in den Nachbarländern beschafft.

Afghanistan war bereits vor dem Erdbeben von einer schweren humanitären Krise geplagt. Nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban im Sommer vergangenen Jahres hatte sich Lage in dem Land am Hindukusch immer weiter verschärft.