Wiesbaden (epd). Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 3.843 Kinder adoptiert worden. Das waren zwei Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Nach einer Gesetzesänderung im Jahr 2020 erhöhte sich die Zahl der Adoptionen von Stiefkindern deutlich.
Unter den Adoptionen im vergangenen Jahr betrafen zwei Drittel Kinder, die von ihren Stiefvätern oder Stiefmüttern angenommen wurden. Die Stiefkinder wurden dabei immer häufiger im Säuglings- oder Kleinkindalter von unter drei Jahren adoptiert. So stieg der Anteil unter dreijähriger Stiefkinder an allen Adoptivkindern in den vergangenen zehn Jahren von sechs auf 27 Prozent.
Im April 2020 hatte der Gesetzgeber unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit zur Stiefkindadoption auf feste Lebensgemeinschaften ausgeweitet. Zuvor konnten Stiefkinder in Deutschland nur im Rahmen einer Ehe adoptiert werden.