Berlin (epd). Die liberale Ibn Rushd-Goethe Moschee in Berlin feiert am Freitag ihr fünfjähriges Bestehen. Dazu werden zahlreiche Gäste unter anderem aus der Berliner Kommunal- und Landespolitik erwartet, wie die Moscheegemeinde mitteilte. Zudem stehen neben einer Podiumsdiskussion eine Filmvorführung, Derwischtanz und Livemusik auf dem Programm. Mitbegründerin der Moscheegemeinde ist die Frauenrechtlerin, Juristin und Autorin Seyran Ates.
In der Einladung werden die ersten fünf Jahre als „bewegte und erfolgreiche Zeit“ beschrieben. Allerdings gebe es immer noch erhebliche Widerstände gegen die liberale Gemeinde „aus den Kreisen des konservativen Islams“ und der Politik.
Grundlage der 2017 eröffneten Moschee ist nach eigenen Angaben „ein säkularer, liberaler Islam, der weltliche und religiöse Macht voneinander trennt“. Die Gemeinde setzt sich unter anderem für eine zeitgemäße und geschlechtergerechte Auslegung des Korans ein. In der Moschee beten Männer und Frauen gemeinsam, auch queere Musliminnen und Muslime sind willkommen: „Regelmäßig verheiraten wir Paare, denen die Trauung andernorts wegen ihrer sexuellen Orientierung oder aus anderen Gründen verweigert wird“, heißt es weiter.
Benannt ist die Moscheegemeinde nach dem 1126 im spanischen Cordoba geborenen Arzt und Philosophen Ibn Rushd und dem Dichter Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832).