Berlin (epd). Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt im Zusammenhang mit dem Tod eines Obdachlosen gegen einen Polizisten. Es gehe um den Verdacht der Körperverletzung mit Todesfolge bei einem Polizeieinsatz im April, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag in Berlin mitteilten. Bei dem Einsatz war gegen den 39-Jährigen auch Reizgas eingesetzt worden.
Am Abend des 20. April war die Polizei in Berlin-Niederschöneweide zu einem Wohnhaus gerufen worden, in dessen Treppenhaus sich drei obdachlose Männer aufhielten. Während zwei der Männer nach Aufforderung das Treppenhaus verließen, habe der betrunkene 39-Jährige mit einer Glasflasche nach den Polizisten geworfen. Zudem habe er nach ihnen getreten und geschlagen.
Daraufhin setzten die Einsatzkräfte Reizgas ein und „fixierten“ den Mann, wie es in einer Pressemitteilung vom 21. April hieß. In der Folge litt der Mann an Atemnot und verlor das Bewusstsein. Nach erfolgreichen Wiederbelebungsmaßnahmen wurde er in ein Krankenhaus eingeliefert, wo der Mann eine Woche später, am 27. April, starb. Grundlage der Ermittlungen der Mordkommission sind demnach eine gerichtsmedizinische Obduktion des Toten am 3. Mai.