Mainz (epd). Rund 50.000 junge Leute von bundesweit 250 Schulen haben sich an der diesjährigen Kampagne „Aktion Tagwerk“ beteiligt und einen Tag lang Gelegenheitsjobs zugunsten Gleichaltriger in ärmeren Ländern übernommen. Die Erlöse von schätzungsweise 500.000 Euro sollen vor allem Projekten der Kinderhilfsorganisation Human Help Network zugute kommen, die beispielsweise sogenannte Kinderfamilien in Ruanda unterstützt. Die Corona-Pandemie habe die Kampagne in den vergangenen zwei Jahren stark ausgebremst, sagte Ewald Dietrich, Stiftungsrats-Vorsitzender der Aktion Tagwerk, am Dienstag in Mainz: „Aber wir kommen zurück.“
Vor der Corona-Krise hatten sich teilweise bis zu 200.000 Schülerinnen und Schüler an den Aktionstagen beteiligt und dabei zuletzt Erlöse von 1,3 bis 1,4 Millionen Euro erwirtschaftet. Noch bis zum Jahreswechsel hätten sich aufgrund der andauernden Unsicherheit kaum Schulen angemeldet, berichtete Kampagnenleiterin Katharina Rösler. Mit dem jetzigen Ergebnis sei sie daher sehr zufrieden.
Bei der Kampagne gehe es auch darum, jungen Menschen in Deutschland etwas von der Lebenswirklichkeit in anderen Erdteilen zu vermitteln, sagte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD). Aufgrund der in vielen Ländern drohenden, durch den Ukraine-Krieg provozierten Lebensmittelkrise hätten die Anliegen der Aktion Tagwerk 2022 eine „ganz traurige Aktualität“ erhalten.
Der Aktionstag findet 2022 zum 20. Mal statt. Die ursprünglich in Rheinland-Pfalz entwickelte Idee wurde im Laufe der Jahre auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet, allerdings sind rheinland-pfälzische Schulen neben nordrhein-westfälischen nach wie vor besonders stark vertreten. Seit dem Start engagierten sich bereits über drei Millionen Kinder und Jugendliche bei der Aktion Tagwerk. Mittlerweile können Schulen einen Anteil der Erlöse auch für eigene Hilfsprojekte in anderen Regionen der Welt verwenden.