Osnabrück (epd). DGB-Chefin Yasmin Fahimi warnt vor weitreichenden Fehlentscheidungen beim klimafreundlichen Umbau der deutschen Wirtschaft. „Es wäre ein eklatanter Fehler, auf Industrieproduktion in Deutschland zu verzichten, nur um sich die eigene Klimabilanz schönzurechnen”, sagte Fahimi der “Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag). Sie sieht vor allem in den energieintensiven Branchen wie der Stahlindustrie, der chemischen Industrie sowie in der Produktion von Aluminium und Kupfer potenziell Jobs in Gefahr.
„Auf all das zu verzichten und sich quasi vom Exportland zum Importland zu wandeln, wäre ökonomischer Selbstmord“, betonte die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). "Es kann nicht sein, dass wir uns über einen industriellen Rückbau ökologisch gesundschrumpfen. Wir erwarten von der Transformation qualitatives Wachstum und Beschäftigungsaufbau.”
Die DGB-Vorsitzende plädierte für die Einrichtung sogenannter Transformationsfonds. Ziel sei dabei, neben Investitionen der öffentlichen Hand auch Gelder privater Anleger zu mobilisieren. "Wir müssen das enorme Privatvermögen in Deutschland für die Transformation mobilisieren nach dem Motto: Gutes Gewissen - gute Gewinne.” Der Staat könne dazu etwa Staatsanleihen auflegen mit den Kriterien Klimaneutralität und gute Beschäftigung in tarifgebundenen und mitbestimmten Unternehmen, schlug Fahimi vor.