Berlin (epd). Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat zu mehr Engagement gegen Kinderarbeit aufgerufen. „Unser Konsum darf nicht länger zur Ausbeutung von Kindern in ärmeren Ländern beitragen“, sagte Schulze am Samstag in Berlin. „Als zweitgrößter Wirtschaftsraum der Welt tragen wir in Europa Verantwortung für das, was unser Konsum in anderen Teilen der Welt anrichtet“, sagte Schulze mit Blick auf den internationalen Tag gegen Kinderarbeit am 12. Juni.
Das im vergangenen Jahr beschlossene Lieferkettengesetz sei ein „wichtiger Schritt gegen Kinderarbeit“, sagte Schulze. „Der nächste Schritt muss jetzt auf europäischer Ebene folgen mit einem starken EU-Lieferkettengesetz.“ Das deutsche Lieferkettengesetz, mit dem Unternehmen zur Einhaltung ihrer Sorgfaltspflichten im Ausland verpflichtet werden, tritt ab 2023 in Kraft. In der EU wird derzeit über ein europäisches Lieferkettengesetz beraten.
Nach Angaben des Entwicklungsministeriums müssen weltweit mehr als 160 Millionen Kinder arbeiten, das entspreche etwa jedem zehnten Kind weltweit. Fast die Hälfte der Jungen und Mädchen arbeite unter ausbeuterischen Bedingungen, etwa auf Plantagen, in Minen, in der Industrie oder seien Opfer „kommerzieller sexueller Ausbeutung“.