Frankfurt a.M., Khartum (epd). Im Sudan sind laut der Ärzte-Vereinigung CCSD seit dem Putsch im Oktober 100 Demonstrierende von Sicherheitskräften getötet worden. Am Montag sei ein Mann in der Stadt Omdurman erschossen worden, teilte die oppositionsnahe Gruppe auf Twitter mit. Demnach wurde er wahrscheinlich von einem Schuss getroffen, als die Sicherheitskräfte gegen Proteste vorgingen. Damit seien nun 100 Menschen seit der Machtergreifung des Militärs bei Protesten getötet worden.
Seit mehreren Monaten kommt es im Sudan verstärkt zu Protesten gegen die regierende Militärjunta, die blutig niedergeschlagen werden. Die Menschen fordern eine demokratische Regierung und den Rückzug des Militärs. 2019 hatte das Militär den langjährigen Herrscher Omar al-Baschir abgesetzt und unter internationaler Vermittlung einen Übergangsrat aus Zivilisten und Soldaten gebildet. Ende Oktober nahm das Militär die am Rat beteiligten Zivilisten jedoch fest und übernahm die Macht.