9-Euro-Ticket: Fahrgastverband Pro Bahn pocht auf Barrierefreiheit

9-Euro-Ticket: Fahrgastverband Pro Bahn pocht auf Barrierefreiheit

Hannover (epd). Der Fahrgastverband Pro Bahn hat zum ersten Wochenende mit dem 9-Euro-Ticket angemahnt, Rollstuhlfahrer bei vollen Zügen nicht zu benachteiligen. „Wichtig ist, dass an Tagen mit vollen Zügen die Barrierefreiheit geachtet wird. Das ist die soziale Verantwortung aller Reisenden“, sagte Pro-Bahn-Sprecher Karl-Peter Naumann dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Samstag). „Es darf nicht sein, dass Rollstuhlfahrer am Wochenende nicht in die Züge kommen, weil zu viele Menschen damit fahren und beispielsweise ihre Fahrräder dabeihaben.“

Während des Gültigkeitszeitraums des 9-Euro-Tickets und bestenfalls auch langfristig müssten die Bahn und Verkehrsverbünde dafür sorgen, dass Rollstuhl- und Fahrradplätze im Nahverkehr getrennt sind, sagte Naumann weiter. In manchen Bahnen seien sie schon getrennt, dort habe man sehr gute Erfahrung gemacht. „Man darf nicht vergessen, dass Rollstuhlfahrer auch Zugang zur behindertengerechten Toilette benötigen. Diese Abteile sollten vor allem für Rollstuhlfahrer reserviert sein.“

Es müsse allen Reisenden klar sein, dass die Mitnahme des Fahrrads nicht garantiert sei. „Wenn die Züge rammelvoll sind, dann müssen die Fahrradfahrer aussteigen. Seitens der Verkehrsverbünde ist eine bessere Kommunikation nötig, auf welchen Strecken die Fahrradmitnahme kostenfrei ist und auf welchen nicht“, betonte Naumann. „Die Regeln sind für viele Reisende nicht verständlich - das muss verbessert werden.“