Wiesbaden (epd). Die Wiesbadener Martin-Niemöller-Stiftung hat „unverzügliche und ernsthafte“ Verhandlungen über einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg gefordert. Erst ein Waffenstillstand bilde die Voraussetzung dafür, Verhandlungen über einen Friedensschluss und eine künftige Friedensordnung führen zu können, erklärte die Stiftung am Freitag in Wiesbaden.
Den Vorschlag des ehemaligen Generalinspekteurs der Bundeswehr, Harald Kujat, den Nato-Russland-Rat einzuberufen, bezeichnete die Stiftung als „einen aussichtsreichen Weg für den Spurwechsel aus dem Krieg zu Verhandlungen“. Der Abzug der russischen Truppen bei gleichzeitiger Verringerung der Sanktionen könne den Startpunkt von Gesprächen bilden.
Die Hoffnung auf einen militärischen Siegfrieden der Ukraine mithilfe westlicher Waffen, militärischer Ausbildung und Logistik trüge, erklärte die Stiftung. „Sie würde das militärisch übermächtige Russland in eine Ecke drängen, die es zu noch gefährlicheren, möglicherweise nuklearen Eskalationsschritten verleiten könnte.“ Deshalb dürften die roten Linien bei Waffenlieferungen und militärischer Unterstützung nicht beständig nach vorne verlegt werden. Auch dürfe die Bundeswehr nicht mit 100 Milliarden Euro aufgerüstet werden.