Frankfurt a.M. (epd). Der Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung, Mehmet Daimagüler, warnt vor einer Diskriminierung der Roma-Minderheit bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine. „Wir haben eine Situation, wo unterschieden wird zwischen erwünschten und unerwünschten Geflüchteten. In der rassistischen Hierarchisierung sind Romnja ganz unten“, sagte er der „Frankfurter Rundschau“ (Montag).
Er sei froh, dass jüdischen Überlebenden Hilfsangebote gemacht worden seien und erwarte das auch mit Blick auf Roma, sagte Daimagüler. Er kündigte an, in die Ukraine zu fahren und sich selbst ein Bild zu machen, „insbesondere von der Situation der Roma-Überlebenden des nationalsozialistischen Völkermords“. „Es sollen etwa 1400 Menschen noch am Leben sein, niemand weiß das genau. Ich will wissen: Wie geht es diesen Menschen, wie ist ihre Situation?“, sagte der Antiziganismusbeauftragte.
Der Rechtsanwalt Daimagüler ist der erste Beauftragte der Bundesregierung für Antiziganismus und das Leben der Sinti und Roma. Er soll Maßnahmen gegen Antiziganismus koordinieren. Seine Stelle ist im Bundesfamilienministerium angesiedelt.