Düsseldorf (epd). Fast jeder zehnte Erwerbslose, der Arbeitslosengeld I bezieht, muss einem Medienbericht zufolge zusätzlich staatliche Hilfe beantragen, um finanziell über die Runden zu kommen. Nach dem Bericht der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag), der sich auf eine Antwort des Arbeitsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag bezieht, waren im vergangenen Jahr 84.000 Bezieherinnen und Bezieher des regulären Arbeitslosengeldes auf ergänzende Hilfe oder Hartz-IV-Leistungen angewiesen.
Das habe rund neun Prozent aller Menschen entsprochen, die Arbeitslosengeld I bekamen. Das Ministerium verweise in seiner Antwort auf Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA).
„Wenn neun Prozent aller Menschen zusätzlich zum Arbeitslosengeld Hartz IV brauchen, läuft etwas gewaltig schief. Die Leute fragen sich zu Recht, warum sie überhaupt Beiträge an die Arbeitslosenversicherung abführen, wenn das Arbeitslosengeld nicht mal ihre Existenz absichert, vom Lebensstandard ganz zu schweigen“, sagte Linken-Politikerin Jessica Tatti.
