Köln (epd). Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat die Bedeutung des kommenden Katholikentags in Stuttgart für den kirchlichen Zusammenhalt betont. „Ich freue mich sehr auf den Katholikentag - ich muss es sagen -, weil es vor allem nach den Zeiten von Corona so wichtig ist, sich wieder in die Augen zu sehen, wirklich miteinander zu diskutieren, zu feiern, zu beten, Gottesdienst zu haben“, sagte der Limburger Bischof im „Interview der Woche“ im Deutschlandfunk. Der 102. Deutsche Katholikentag findet unter dem Leitwort „leben teilen“ vom 25. bis 29. Mai 2022 in der baden-württembergischen Landeshauptstadt statt.
„Ich erwarte, dass das mich stärkt. Und so geht es, glaube ich, vielen Menschen“, fügte Bätzing hinzu: „Aber wir müssen auch die Themen besprechen, die anstehen, innerkirchlich und, das ist ja die Stärke des Katholikentages, sich einzumischen in die gesellschaftlich relevanten Themen. Da haben wir gewaltige Themen, die auch die Stimme der katholischen Kirche brauchen.“
Die katholische Kirche ist nach Ansicht von Bätzing nicht reformunfähig. Er setze sich zum Beispiel im Rahmen des katholischen Reformprozesses Synodaler Weg dafür ein, die Lehre zum Umgang mit der Homosexualität zu verändern, sagte der Limburger Bischof im „Interview der Woche“. Die derzeit gültige Lehre sei Diskriminierung. „Ich setze mich nicht in den Sessel und sage, das ist jetzt so, sondern dafür gebe ich wirklich einen Großteil meiner Kraft. Ich glaube, dass es zu Veränderungen kommen wird“, betonte er.