Frankfurt a.M., New York (epd). Die UN haben vor einer weiteren Verschlechterung der Sicherheitslage im Sahel gewarnt. „Der Terrorismus und die Unsicherheit breiten sich weiter aus und zerstören das Leben von Millionen Menschen“, sagte die Untergeneralsekretärin für Afrika der Vereinten Nationen, Martha Ama Akyaa Pobee, am Mittwoch (Ortszeit) vor dem UN-Sicherheitsrat. Das Leiden der Bevölkerung durch die Gewalt sei unbeschreiblich. Bereits jetzt seien Ernährungsunsicherheit, Schulschließungen und der Zerfall ganzer Gemeinschaften die Folge. Vor allem junge Menschen hätten dadurch keine Perspektive.
Vor diesem Hintergrund sei die Entscheidung Malis, sich aus dem regionalen Militärbündnis G5-Sahel zurückzuziehen, „unangebracht und bedauerlich“, ohne dass die Folgen derzeit abzuschätzen seien. Das Bündnis leide bereits unter der Unsicherheit durch die politischen Übergangszeiten nach den Militärputschen in Mali und Burkina Faso, sagte Pobee und rief die Übergangsregierungen beider Länder auf, die Rückkehr zur Demokratie schnell abzuschließen.
Derweil scheint Mali die Bewegungsfreiheit der UN-Mission Minusma weiter einzuschränken. Laut dem französischen Sender RFI haben die Behörden den UN-Soldaten den Zugang zur Stadt Djenné in der zentralmalischen Region Mopti verwehrt. Die Blauhelme wollten demnach für Sicherheit auf dem Markt sorgen, wurden aber vom malischen Militär daran gehindert. In der Region terrorisieren mehrere bewaffnete Gruppen die Bevölkerung.
Immer wieder schränken die malischen Behörden die Bewegungsfreiheit der UN-Soldaten ein. Zuletzt verweigerten sie ihnen den Zugang zur Ortschaft Moura, ebenfalls in der Region Mopti, wo laut Augenzeugen, Menschenrechtlern und den UN Soldaten und ihre russischen Verbündeten ein Massaker an der Zivilbevölkerung angerichtet und rund 300 Menschen getötet haben.