Berlin (epd). 83 Prozent der Politiker-Dienstwagen in Deutschland überschreiten nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe (DUH) um mindesten 20 Prozent den CO2-Grenzwert von 95 Gramm pro Kilometer. Der durchschnittliche reale CO2-Ausstoß aller Dienstwagen liege bei 219 Gramm, sagte Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz bei der Vorstellung des diesjährigen DUH-Dienstwagen-Checks am Donnerstag in Berlin. Das sei mehr als das Doppelte des EU-weiten Grenzwertes. Die EU-Vorgabe gilt nicht für jedes einzelne Auto, sondern ist ein maximaler Durchschnittswert für alle in der EU neu verkauften Pkw in einem Jahr.
Laut Umwelthilfe erhalten nur zwei der neun abgefragten Bundesminister eine sogenannte Grüne Karte. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und Bundesumweltministerin Steffi Lemke (beide Grüne) hielten mit ihren klimafreundlichen Elektroautos mit 83 und 84 Gramm den CO2-Grenzwert auf der Straße ein. Schlusslicht im Kabinett sei Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) mit einem CO2-Ausstoß von 330 Gramm.
Schlusslichter im Gesamtranking seien dieses Jahr erneut Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) und der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU). Sie hätten jeweils einen Audi A8 als Dienstwagen, „der schockierende 488 Gramm realen CO2-Ausstoß auf die Straße bringt“, wie es hieß.
Den Spitzenplatz im Gesamtranking belegt die Berliner Umweltsenatorin Bettina Jarasch (Grüne) mit einem Tesla Modell 3 und einem realen CO2-Ausstoß von 59 Gramm. Als einziger Landeschef erhält Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) die Grüne Karte mit einem Mercedes EQS 580 4Matic und 70 Gramm Ausstoß.