Hannover (epd). Lehrergewerkschaften haben mit Blick auf die Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen in die Schulen mehr Personal und mehr Räume gefordert. Regel-, Sprach- und Willkommensklassen dürften nicht dauerhaft überfüllt sein, sagte die Chefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Samstag). Sie plädierte dafür, die ukrainischen Schülerinnen und Schüler schnell in den normalen Unterricht zu integrieren. „Für ein gutes Integrationsangebot, zu dem auch herkunftssprachlicher Unterricht gehört, brauchen die Schulen dringend Unterstützung: mehr Personal, zusätzliche Räume und eine Aufstockung der Sachmittel lauten die Forderungen an die Politik.“
Der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, betonte, die Schulen seien bereits seit zwei Jahren personell am Limit. Er forderte die Einstellung weiterer Lehrkräfte, auch solcher, die aus der Ukraine geflüchtet seien. Aber auch der Einsatz von multiprofessionellen Teams sowie von Dolmetscherinnen und Dolmetschern müsse schnellstmöglich ausgebaut werden. Er forderte die Verantwortlichen zudem auf, vor Beginn des neuen Schuljahrs „schonungslos offenzulegen, zu welchen Einschränkungen es angesichts des nicht kurzfristig aufzulösenden Personalmangels und der fehlenden Raumkapazitäten kommen wird“.