Eine Synode brauche eine monatelange Vorbereitungszeit, sagte Synodalpräsident Hermann Lorenz am Mittwoch. Und im Winter sei nicht absehbar gewesen, wie sich die Inzidenzzahlen der Corona-Pandemie entwickeln werden. Er hoffe jedoch, dass die Synode im Herbst in Präsenz stattfinden könne.
Bei der Frühjahrstagung der pfälzischen Landeskirche steht am Freitag, 20 Mai, auch das Thema "Christliche Friedensethik im Angesicht kriegerischer Auseinandersetzungen" auf der Tagesordnung. Dies sei jedoch keine spontane Reaktion auf den Krieg in der Ukraine, sagte Oberkirchenrat Manfred Sutter. Vielmehr habe es bei der vergangenen Tagung einen Antrag gegeben, der sich dafür ausspricht, dass die Synode den Friedensappell der Initiative "Ohne Rüstung Leben" anlässlich der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe unterzeichnet. Die Synode beschloss, diesem Thema bei der nächsten Tagung einen eigenen Tagesordnungspunkt zu widmen.
In dem Friedensappell wird gefordert, dass Deutschland dem UN-Atomwaffenverbotsvertrag beitreten solle. Weitere Forderungen sind der Stopp von Rüstungsexporten und ein Ende der Milliardenausgaben für Rüstung. Er vermute, dass dieser Antrag so nicht aufrecht erhalten werde, sagte Sutter. Für ihn sei nicht abzusehen, welches Ergebnis die Diskussion in der Landessynode haben werde.
Sutter verweist darauf, dass es in der evangelische Kirche unterschiedliche Positionen gebe. Der Friedensbeauftragte der EKD, der mitteldeutsche Landesbischof Friedrich Kramer, lehnt die Lieferung von Waffen an die Ukraine grundsätzlich ab. Die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus hingegen hält die Lieferung von schweren Waffen für geboten.
Der Landessynode werde eine Diskussionsgrundlage vorgelegt, sagte Sutter. Das Papier beschreibe das Dilemma, gebe aber keine Entscheidung vor. Vor der Diskussion in der Synode werden der ehemalige EKD-Friedensbeauftragte Pastor Renke Brahms und die Militärdekanin des Evangelischen Militärdekanats Köln, Petra Reitz, ein Impulsreferat halten.
Weitere Themen der Synode sind am Donnerstag, 19. Mai, der Bericht der Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst mit einem Rückblick auf die Schwerpunkte der vergangenen Monate. Ihre Rede zu "ZukunftRaumKirche" biete anschließend Ausblicke, wie Kirche heute und morgen anders gedacht werden könne, teilte die Landeskirche mit.
CO2-Ausstoß um 90 Prozent verringern
Neben Zukunftsvisionen werden der Mitteilung zufolge auch Einsparmaßnahmen besprochen. Kirchliche Gebäude sollen wirtschaftlicher betrieben und genutzt werden. Betrieb und Unterhalt sollen bis zum Jahr 2035 mindestens 30 Prozent weniger Kosten verursachen. Zudem müssten Gebäude abgegeben werden. Der CO2-Ausstoß der verbliebenen Gebäude solle sich ebenfalls bis 2035 um 90 Prozent verringern. Die Synode berate über ein Gesetz, das festlege, wie dieser Prozess umgesetzt werden solle. Zum Abschluss werde am Samstag, 21. Mai, die mittelfristige Finanzplanung der Landeskirche für die Jahre 2023 bis 2028 beschlossen, heißt es in der Mitteilung.
Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz ist die kirchliche Volksvertretung. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in geistlichen, rechtlichen und finanziellen Belangen der Landeskirche. Die Amtszeit einer Synode beträgt sechs Jahre. Ihr gehören 57 Mitglieder an.